Gott ist eine Frau- und sie wird älter

von Margot Moers Wenig

Wer oder was aber ist Gott? Wo sollen wir Gottes Gegenwart suchen? Unsere Weisen und Philosophen sind sich keineswegs einig in ihren Aussagen. Aber darin stimmen sie überein: Wer oder was Gott wirklich ist, ist letztlich nicht zu ergründen. Gott ist der Verborgene (El Mistateyr), der sein Antlitz verhüllt (Eyn Sof) – unerkennbar, unergründbar, unbeschreibbar.

Und doch wagen eben diese Weisen den Versuch, die Gotteserfahrung unseres Volkes in Bilder zu fassen, die wir kennen und verstehen können. Die Kabbalisten gingen sogar soweit, Gottes Gestalt darzustellen: als den Menschen des Ursprungs (Adam Kadmon). Alle Eigenschaften Gottes wurden mit einem bestimmten Teil Seines Körpers in Zusammenhang gebracht: Kopf, Arme, Beine, Leib, sogar männliche Genitalien.

mehr lesen

Heterosexuelle Liebe

Die folgende kleine Studie ist entstanden anlässlich eines Besuchs in einem Pfarrkonvent. Thema war die Schrift der rheinischen Kirche zur «Homosexuellen Liebe».

Was über Heterosexualität in der Bibel steht – und was nicht in ihr steht

Schon bei einer nur oberflächlichen Lektüre des Alten wie des Neuen Testaments ergibt sich ein erschreckendes Bild der heterosexuellen Lebensweise. Einzelschicksale, durch Generationen weitergetragene Belastungen, aber auch Schicksale ganzer Völker werden durch die Schwierigkeiten heterosexuell liebender und lebender Menschen vor allem der Männer, bestimmt.

mehr lesen

Lückenbüsser

«Wenn es einem schlecht geht, findet man eher zu Gott» – dies ist das Motto jener Frommen, die nur darauf warten, dass die Menschen in die Misere geraten und sie ihnen dann ihren jenseitigen Glauben eher schmackhaft machen können. Der deutsche Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer dagegen sagte: «Im Leben und im Diesseits, hier ist Gott!»

Am 29. Mai 1944 schrieb Bonhoeffer aus dem Gefängnis einen Brief an seinen Freund Eberhard Bethge. Der protestantische Pfarrer, der ein Jahr später auf Befehl Hitlers hingerichtet werden sollte, hatte soeben Carl Friedrich von Weizsäckers Buch «Weltbild der Physik» gelesen und folgerte nun:

mehr lesen

Bibelstellen – anders gelesen

Lesben, Schwule und Bisexuelle in Kirche und Gesellschaft

Die Schweizer Bischöfe untermauern ihr Nein zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare unter anderem mit Bibelstellen. Demgegenüber plädiert Silvia Schroer dafür, die Bibel besser zu lesen – und liefert eine schöpfungstheologische Begründung der Würde von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
VON RENATE METZGER-BREITENFELLNER

Für den Schweizerischen Katholischen Frauenbund (SKF) ist klar: Homosexualität ist eine gesunde und unveränderbare Variante von Sexualität, und gleichgeschlechtliche Beziehungen sind Liebesbeziehungen, zu denen selbstverständlich auch Sexualität gehört. Deshalb stimmt der SKF der Einführung einer Rechtsform für gleichgeschlechtlich orientierte Partnerschaften zu. Das Papier zu diesem Thema löste bei der Schweizerischen Bischofskonferenz wenig Freude aus. Diese hat jetzt ihre Haltung «zur Frage der kirchlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und der kirchlichen Anstellung von Personen, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben» offen gelegt. Fazit des achtseitigen Elaborats: Homosexuelle sind wertvolle Menschen – aber nur, solange sie ihre Sexualität nicht ausleben. Homosexuelle Partnerschaften könnten, so der Schluss der Bischöfe, nicht gesegnet werden, und Personen, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben, seien für den kirchlichen Verkündigungsdienst nicht geeignet. Weil sie «durch die Lebens- und Gemeinschaftsform selbst, die objektiv nicht der von Gott gesetzten Ordnung entspricht», ein «falsches Zeugnis» geben.

mehr lesen

In der Bibel steht eindeutig…!!!

Im «Wort Gottes» steht vieles geschrieben. So ist da sicher von der Ehe zwischen Mann und Frau die Rede. Aber in der Bibel steht noch vieles mehr. Genauso unbefangen redet sie z. B. von den 1000 Frauen König Salomos, die er geliebt habe (1 Könige 11). Und er ist keineswegs der einzige, heilige Polygamist.

Entgegen moderner Erkenntnis ist in der Bibel die Erde der Mittelpunkt der Welt (1. Mose 1) und wird der Hase den Wiederkäuern zugeordnet (2. Mose 14,7). Gemäss 3. Mose 19,19 muss unser Land den Biolandbau verbieten, weil auf einem Feld nicht zwei unterschiedliche Arten ausgesät werden dürfen. Unsere christlichen Politiker müssen die Einführung der Todesstrafe fordern, denn alle, die samstags arbeiten oder die Blutwürste verspeisen, müssen ausgemerzt werden (2. Mose 35,2/3. Mose 17,10).

mehr lesen