Aufsätze und Reden zur Literatur

„Den Schwulen lass hier mal weg“ – diesen Rat bekam der Autor, als er in einem Aufsatz den schwulen Edmund Gabriel in Martin Walsers Anselm-Kristlein-Trilogie erwähnt hat. Dabei ist diese wichtige Figur schon so oft weggelassen worden, dass sie in der Wahrnehmung beinahe verschwunden ist. Doch was geht dabei alles verloren? Detlef Grumbach nimmt die Frage zum Anlass, seine Biografie als schwuler Leser zu befragen. In Beiträgen aus fast vierzig Jahren beschäftigt er sich mit deutschsprachigen Autoren und Werken, die ihn besonderes berührt haben. Wichtig sind ihm dabei vor allem solche Bücher, deren Gegenstände eng mit der Biografie der Autoren und zeitgeschichtlichen Umbrüchen verbunden sind. Ein einleitender Beitrag fragt nach den Bedingungen einer sogenannten ‹Schwulen-Literatur› und skizziert ihren langsamen Weg heraus aus dem Ghetto.
Mit Beiträgen über Klaus Mann, Friedo Lampe, Wolfgang Koeppen, Martin Walser, Walter Vogt und andere, einer Laudatio auf Ralf König und einem Dankeschön für eine Auszeichnung des Männerschwarm-Verlags.
Inhalt:
‹Schwule Literatur› – oder Schwule in der Literatur. Ein Überblick
Kämpfen ohne Hoffnung? Eine Annäherung an Klaus Mann
«Der fromme Tanz». Klaus Manns ‹schwules› Romandebüt
«The Last Day». Klaus Manns unbekanntes Romanfragment
Das ist doch kein Ringkampf. Über Friedo Lampe
Siegfried war Päderast. Zur Homoerotik in den Romanen Wolfgang Koeppens
Ein psychologischer Roman von dokumentarischer Bedeutung. Homosexualität in Heinrich Christian Meiers Roman «Im Frühwind der Freiheit»
Den Schwulen lass hier mal weg. Blinde Flecken einer heteronormativen Martin Walser-Lektüre
Maskenzwang. Über den Schweizer Psychiater, Arzt und Schriftsteller Walter Vogt
Ich schreibe, also lebe ich. Literarische Strategien im Umgang mit Hiv und Aids
Ächz. Schmatz. Stöhn. Eine Laudatio auf Ralf König aus Anlass der Verleihung des Rosa Courage-Preises 2010
Abschweifungen ins Homosexuelle? Dankesrede aus Anlass der Programmprämie der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg 2001
Detlef Grumbach
Detlef Grumbach studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, war Buchhändler und arbeitete seit den 1980er Jahren für diverse Zeitungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. 1992 gehörte er zu den Gründern des Männerschwarm Verlags. Er ist Herausgeber/Autor zahlreicher Publikationen. Bei Männerschwarm brachte er u. a. das Sachbuch „Demo.Für.Alle“ und den Klaus-Mann-Band „Treffpunkt im Unendlichen“. Ausserdem ist Grumbach Vorsitzender der Christian-Geissler-Gesellschaft e.V.
Aufsätze und Reden zur Literatur
Autor_In: Detlef Grumbach
Genre: Literatur
Verlag: Männerschwarm, 2023
Format: Taschenbuch, 272 Seiten
ISBN: 978-3-86300-356-2
EAN/ASIN E-Book: 9783863003609 / B0C58LBH2Z