Sie hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. Dann fingen sie an, ihn zu grüssen: «Der König der Juden, er lebe hoch!» Sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an, warfen sich vor ihm auf die Knie und huldigten ihm wie einem König. Als die Soldaten ihn genug verspottet hatten, nahmen sie ihm den Mantel wieder ab und zogen ihm seine eigenen Kleider an. Dann führten sie ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln. (Markus 15: 17-20)
Alle männlichen Jünger haben Jesus jetzt verlassen, mit Ausnahme von Johannes. Die Frauen haben es gewagt, ihn bis zu seinem Tod zu begleiten. Das ist Valter. Er ist HIV-positiv. Vor ihm kniet sein Freund mit Valters Tagesdosis Tabletten, die er nehmen muss, um zu überleben. Auf dem Bild, von dem ich mich hier inspirieren liess, sitzt Veronika zu Jesu Rechten mit einem Tuch mit dem Schweisse Jesu. Das ist Susanne. Sie hat 1989 ihren Sohn Magnus an Aids verloren. Auf dem Schoss hält sie sein «Quilt». Dies ist ein Stück Tuch, das man zur Erinnerung an seine Liebsten näht, die an Aids gestorben sind – überall auf der Welt.