Sommerandacht 18. August 2019

Vorbemerkung: Kurz vor dieser Andacht starben zwei langjährige Mitglieder der LSBK.

Eingang „Sancta Maria“ Enya, Dark Sky Island 3:51

Ihr werdet Wasser schöpfen mit Wonne aus den Quellen der Befreiung

Mit diesem Vers aus dem Buch Jesaja begrüsse ich euch herzlich zur August-Andacht der LSBK. Für diejenigen, die mich noch nicht kennen sollten, mein Name ist Urs, ich gehöre dem Vorstand der LSBK an.

Wir beten  (Eingangsgebet aus dem Buch «Gottesdienstbuch in gerechter Sprache» S. 108)

Gott, so leben wir:
zwischen Klugheit und Gerissenheit,
zwischen Gerechtigkeit und Eigennutz.
Schärfe unseren Blick dafür,
was andere Menschen und uns
wirklich weiterbringt,
was uns gemeinsam nützt
und worauf wir gemeinsam vertrauen können.
Wehre aller Selbstzufriedenheit
und aller Überheblichkeit,
damit wir einander
in die Augen schauen können,
offen und frei.
Schenke uns dazu
Kraft und Zuversicht
aus deinem Wort.

P a u s e

Ich denke, dass ich nicht der einzige bin, der an einem offenen Grab sprachlos ist. Bei Heinz blieb mir nur noch ein „schlaf gut“ zu wünschen, vielleicht wäre auch eine „gute Reise“ wünschbar gewesen.

Am 31. Juli ist Ewald Merkelbach gestorben. Ewald war einer der Gründer der LSBK und ein unermüdlicher Kämpfer für die Vereinbarkeit von Homosexualität und Glaube, viele Initiativen für Gottesdienste von Lesben und Schwulen entstanden in seinem Haus. Die Gründung der LSGG (Lesbische und Schwule Gottesdienst-Gemeinschaften) durfte ich dort live miterleben.

Guter Gott,
Nimm Ewald wohlwollend in deinem Haus auf. Tröste die, die um ihn trauern.
Und lass uns annehmen, was Jesus uns gelehrt hat, dass der Tod in unserem Leben nicht das letzte Wort hat.
Amen.

Nächsten Freitag findet um 14.30 in der Peterskirche der Trauergottesdienst für Ewald statt. Dort werden wir sicher mehr über ihn hören.

Ewald widme ich das Chanson „No, je ne regrette rien“ Nein, ich bedaure nichts, von der unvergessenen Edith Piaf. Mögen wir alle mit diesem Satz auf den Lippen unsere Heimreise antreten dürfen.

Edit Piaf, Non, je ne regrette rien.

P a u s e

Ich liebe Gedankensprünge!

So möchte ich den Song „Brothers in Arms“ von Dire Straits umwidmen:

Vom Antikriegslied aus der Zeit des Falklandkonflikts um 1985 zum 50-Jahr Jubiläum der Stonewall Riots.

Wenn immer, wenn ich diesen Song höre, spüre ich ein Ziehen im Bauch, was mir das Gefühl gibt, nicht ganz falsch zu liegen. Ich spiele euch die Version von Joan Baez aus der CD „Recently“

Joan Baez, „Brothers in Arms“, Recently

Wir verbinden uns mit allen Christinnen und Christen rund um die Erde, mit denen wir das eine Gebet teilen, und wir verbinden uns mit allen Menschen aller Religionen, damit unsere Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung genährt wird.

Unsere Mutter und Vater im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Wir bitten zusammen um den Segen:
Das Licht der Vergebung erhelle uns den Weg
der Baum des Friedens gebe uns den Schatten
die Welle der Liebe trage uns über das Meer
die Kraft der Verwurzelung lasse uns beweglich sein
Gottes Segen fliesse durch unsere Hände und Füsse,
damit wir, von Gott gesegnet, für andere ein Segen sind.
Amen

Wenn die Zeit noch reicht: Enya: Paint the Sky with stars

Wir sind danach zusammen etwas trinken gegangen.