„Gibt es Massstäbe, an denen man Religionen oder Weltanschauungen messen kann?“, fragte mich mal ein Konfirmand. Ich überlegte etwas und prägte dann folgendes Kriterium, das ich nachher noch häufig in Konf- oder Reliklassen wiederholte: „Fragt einfach: Wie ist die Stellung der Frau? Und: Wie gehen sie mit Juden und mit Homosexuellen um? Wenn die Frau gleichberechtigt und nicht biologistisch verengt gesehen wird, wenn Juden und Homosexuelle ihren Platz haben und gleichgestellt sind, dann wisst ihr, dass ihr es mit einer reifen, guten Religion oder Weltanschauung zu tun habt.“ Noch heute bin ich überzeugt, dass diese drei Fragen den Lackmustest für Toleranz und Menschlichkeit darstellen. Die drei Kriterien bilden die Mängel oder Fehler von Weltdeutungen ab, die Menschen auf ihren Wert in der Fortpflanzung reduzieren, die bereit sind, verbale oder reale Gewalt anstatt Argumente einzusetzen und Religion mit Macht verwechseln; im Fall von Schrift-Religionen kommt dann noch die Art der Auslegung hinzu: Literarisch ehrlich, historisch-kontextuell oder monolithisch-eklektisch. Einfacher gesagt: Wissen die Gläubigen, dass ihre „heilige Schrift“ nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen in Jahrtausende alten Prozessen geschrieben wurden und betrachten sie sie das Ganze von Ihrem Kern her oder brechen sie Teile oder einzelne Passagen heraus, wie aus einem Steinbruch, um damit Ehebrecherinnen oder sonstige Übeltäter zu steinigen.
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Zum Thema Homo-, Bi-, Transsexualität und Gesellschaft
Der Regenbogen-Faktor
Schwule und Lesben in Wirtschaft und Gesellschaft – Von Aussenseitern zu selbstbewussten Leistungsträgern

Schwule und Lesben: Lange waren sie ausgegrenzt, wurden belächelt und verachtet. Sie waren verbunden mit Klischees wie abgespreizter kleiner Finger oder Mannweib, im besten Fall noch zuständig für das Schöne und die Kunst. Vorurteile? Gewiss. Und in weiten Teilen längst überholt.
Der Regenbogen-Faktor zeigt erstmals die dynamische Rolle von Homosexuellen und die mit ihnen verknüpften Bereicherungen der Vielfalt in Unternehmen und Gesellschaft – in Firmen wie Allianz, IBM, Commerzbank, Freshfields, Deutsche Post, McKinsey oder White & Case, in Berufsverbänden, Netzwerken oder bei der Bundeswehr, auf Karrieremessen, in der Ausbildung oder in queeren Fussball-Fanclubs.
Der Weg zu vollständiger Normalität und echter Chancengleichheit ist noch weit. Schon heute aber sind viele Schwule und Lesben keine verletzlichen Aussenseiter mehr. Sie sind dynamische Helden des Alltags, die die Welt verbessern wollen und gegen Widerstände viel bewegen.
Sie sind neue Vorbilder.
Schwule und Lesben in Wirtschaft und Gesellschaft - Von Aussenseitern zu selbstbewussten Leistungsträgern
Autor_In: Jens Schadendorf
Genre: Homosexualität allgemein
Verlag: Redline 2014
Format: Broschiert 192 Seiten
ISBN: 978-3-86881-527-6
EAN/ASIN E-Book: 9783864146312 / B00JWPQX8M
“Orlando” – eine Nachlese
Nach der grässlichen Schiesserei am 12. Juni 2016 im “Pulse” in Orlando waren 50 Opfer zu beklagen: 49 Besucher dieses “gayfriendly” Nachtclubs und der Täter.
Interessant was sich danach in den Medien tat.
- #Pray for Orlando- Ein Kommentar von Frank Lorenz im Kirchenboten Basel-Stadt und bei uns.
- Attentat von Orlando- Zusammenstellung von Artikeln bei "Spiegel online"
- Befiehl du deine Wege- Matthias Albrecht auf evangelisch.de Die Gräueltat von Orlando wird noch lange in unseren Herzen und Köpfen nachhallen. Ein Ende der Gewalt gegen LSBTTIQs auch in unserem Land ist nicht in Sicht. Wie und wo können wir in dieser Situation Trost finden? "Befiehl du deine Wege", ein Lied Paul Gerhardt´s kann Auferbauung sowie Ermutigung schenken und unseren Blick auf den wahren Tröster lenken.
- Der christliche Glaube macht Menschen zu emotionalen Krüppeln – wie das Massaker von Orlando zeigt- Hugo Stamm im Sektenblog von Watson am 25.6.16
- Die tödliche Logik von Normalität- Alois Karl Hürlimann in der "Tageswoche" am 25.6.16
- Gedenken an das Massaker von Orlando- Vor einem Jahr veränderte sich unsere queere Community auf einen Schlag... DRF in stinknormal*
- Massaker in Orlando- Meldungen von Watson.ch gesammelt
- Nachgedanken zu Orlando- Dr. Kerstin Söderblom auf evangelisch.de Das Massaker in einer Schwulenbar von Orlando ist fast einen Monat her. Das Leben geht weiter. Aber das Entsetzen über das Verbrechen und die Trauer mit den Opfern sind noch lange nicht vorbei.
- Orlando: Schutzengel gegen Homo-Hasser- Die Westboro Baptist Church wollte die Beerdigung eines Opfers des Terroranschlags von Orlando stören – als Schutzengel verkleidete Aktivisten konnten das verhindern. Bei queer.de
- Warum Orlando kein Angriff auf die offene Gesellschaft war- Kommentar von Thorsten Denkler in der "Süddeutschen Zeitung" am 13.6.16 Dieser Kommentar löste bei "idea" eine heftige Kontroverse aus.
Was würde Jesus heute sagen?
Die politische Botschaft des Evangeliums.

Was würde Jesus heute sagen?
Warum gerieten die Leute ausser sich, wie der Jesus-Biograph Matthäus schreibt, als sie seine Worte hörten? Was an ihm hat die Menschen fast verrückt gemacht? Warum forderten die Machthaber seinen Tod? Was würde Jesus heute sagen?
Heiner Geissler erzählt die unerhörte Geschichte des Jesus von Nazareth. Dabei beschäftigt er sich mit Originaltexten, kommt falschen Übersetzungen auf die Spur und schildert, mit welchen Folgen sich Jesus in die damaligen Machtverhältnisse eingemischt hat. Er überträgt die Aussagen des Evangeliums auf die heutige Zeit und konfrontiert die politische, kulturelle und ökonomische Gegenwart mit der schönsten und zugleich revolutionärsten Botschaft der Weltgeschichte.
Die politische Botschaft des Evangeliums.
Autor_In: Heiner Geissler
Genre: Theologie allgemein
Verlag: Rowohlt TB-V., Rnb 2003
Format: Taschenbuch 155 Seiten
ISBN: 978-3-499-61594-8
Das neue Der Die Das
Über die Modernisierung des Sexuellen. Aktualisierte Neuauflage

10 Variationen über Sexualität und alles, was mit ihr zusammenhängt: Liebe, Perversionen, Konflikte, Moral, Beziehungen, Familien – spannend, ein wenig verblüffend und durchaus provozierend.
Aus dem Inhalt:
- Die Moral des Zustandekommens
- Die partnerschaftliche und familiäre Revolution
- Vom Trieb zum designten Verlangen
- Vom Geschlechterkampf zum »Gendergame«
- Perversionen oder Sex ist eine »fuzzy matrix«
- Sexuelle Störungen oder die alltägliche Widerspenstigkeit der
- Sexualität
- Liberal und zivil: Sexualität Jugendlicher
- Über dritte, vierte und fünfte Geschlechter
- Gibt es Heterosexualität?
Über die Modernisierung des Sexuellen. Aktualisierte Neuauflage
Reihe: edition psychosozial
Autor_In: Gunter Schmidt
Genre: Homosexualität allgemein
Verlag: Psychosozial-Verlag 2995
Format: Taschenbuch 153 Seiten
ISBN: 978-3-8379-2325-4
EAN/ASIN E-Book: 9783837966329
Queer denken
Gegen die Ordnung der Sexualität (Queer Studies)

Queer denken heisst, die Vorherrschaft heterosexueller Denkmuster in unserer Kultur zu hinterfragen. In den USA sind Queer Studies längst eine etablierte Forschungsrichtung, von der wichtige gesellschaftspolitische und kulturelle Impulse ausgehen. In diesem Sammelband werden erstmals Basistexte der Queer Theory auf Deutsch zugänglich gemacht.
Gegen die Ordnung der Sexualität (Queer Studies)
Reihe: edition suhrkamp
Autor_In: Andreas Kraß (Hrsg)
Genre: Homosexualität allgemein
Verlag: Suhrkamp, Ffm. 2003
Format: Taschenbuch 357 Seiten
ISBN: 978-3518122488
Love is Love
Romantische Kurzgeschichten gegen Homophobie

Über 15 Autor*innen zeigen in ihren Kurzgeschichten und Gedichten rund um die Themen Liebe, Partnerschaft, Respekt, Homophobie und Ehe: Love is Love. Liebe ist Liebe
Wir alle haben dieselben Bedürfnisse, lieben mit derselben Inbrunst, leiden dieselben Qualen, erfreuen uns an denselben Glücksmomenten. Ob homo- oder heterosexuell, spielt dabei keine Rolle.
Liebe ist Liebe. Verantwortung ist Verantwortung. Und Ehe ist Ehe!
Menschen auf der ganzen Welt sollten – unabhängig von Nationalität, Religion, Hautfarbe, sexueller Identität oder Orientierung – heiraten dürfen, für wen auch immer ihr Herz schlägt. Wir sind alle gleich und lieben somit auch auf dieselbe Weise.
Mitwirkende Autor*innen sind:
France Carol, Màili Cavanagh, Madison Clark, Sitala Helki, Savannah Lichtenwald, Tanja Meurer, Karolina Peli, Elana Rain, Jens Rettberg, Ani Rid, Michael Schwarz, Juliane Seidel, Angie Snow, Karo Stein, Daniel Swan, Marc Weiherhof, Dieter Wischnewski
Der Erlös der Benefiz-Anthlogie geht zu 100% an die Initiative
ENOUGH is ENOUGH! OPEN YOUR MOUTH!
Romantische Kurzgeschichten gegen Homophobie
Autor_In: Madison Clark, Daniel Swan (Hg)
Genre: Politik, Geschichte
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform 2015
Format: Taschenbuch 482 Seiten
ISBN: 978-1517170752
EAN/ASIN E-Book: 9783739615783 / B014TFCH52
Sexuelle Vielfalt lernen
Schulen ohne Homophobie

Schwule Sau! Blöde Lesbe! Solche oder ähnliche Schimpfwörter sind auf Schulhöfen keine Seltenheit. Die Kinder, die sie benutzen, wissen meist gar nicht, was sie bedeuten, denn im Schulunterricht wird das Thema sexuelle Vielfalt häufig totgeschwiegen. Bis heute sind Vorurteile und die damit einhergehenden Diskriminierungen gegenüber sexuellen Minderheiten, vor allem gegenüber Lesben und Schwulen, auch an Schulen weit verbreitet. Dieses Buch gewährt Einblicke in die Klassenzimmer verschiedener Länder und zeigt, wie dort mit den Themen Homosexualität und Homophobie umgegangen wird. Die AutorInnen beschreiben, welche kreativen und effektiven Möglichkeiten es gibt, um Homophobie erfolgreich zu begegnen und sexuelle Vielfalt zu lehren. Die zahlreichen Empfehlungen und Anleitungen machen dieses Buch zu einem wichtigen Ratgeber für Lehrende und Studierende und ein Muss für alle Schulen!
Schulen ohne Homophobie
Autor_In: Lutz van Dijk, Barry van Driel
Genre: Eltern und Kinder
Verlag: Querverlag, Berlin 2008
Format: Taschenbuch 223 Seiten
ISBN: 978-3896561558
Graue Jungs
Kirche und Homosexualität in der Wahrnehmung homosexueller Männer

Christian Käufl geht es um die Sicht der Betroffenen selbst. Mit den Methoden qualitativer Sozialforschung (Tiefeninterviews) befragt er drei homosexuelle Männer, denen allen eine tiefe Kirchenbindung gemein ist. Käufl macht deutlich, dass das gestörte Verhältnis von Schwulen und Kirche nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern in den grösseren Zusammenhang der Gesellschaft eingebettet ist, die den Schwulen vielfach Kommunikationschancen verweigert und damit ihre Identitätsfindung erschwert. Vor allem aber zeigt Käufl überzeugend auf, dass sich die Kirche mit der Ausgrenzung der Schwulen selbst amputiert, weil homosexuelle Menschen Wichtiges zu einer “Zivilisation der Liebe” und einer Kultur innerkirchlicher Gemeinschaft beizutragen hätten.
Kirche und Homosexualität in der Wahrnehmung homosexueller Männer
Autor_In: Christian Käufl
Genre: Homosexualität allgemein
Verlag: Matthias-Grünewald-Verlag 2000
Format: Taschenbuch 288 Seiten
ISBN: 3-786722-33-1
Die stille und die schrille Szene
Erfahrungen von Schwulen im Alltag

Hier der verklemmte Schwule, frustriert, beziehungsunfähig – dort die schrille Subkultur exzentrischer Homosexueller: gängige Schwulen-Klischees. Udo Rauchfleisch lässt die homosexuellen Männer selbst zu Wort kommen. Ein realistisches Bild vom Leben Schwuler in unserer Gesellschaft. Es geht um Themen wie Coming Out, um Gewalt, um Schwulsein in der Kirche, aber auch um Fragen des Alterns und des Alltags.
Erfahrungen von Schwulen im Alltag
Autor_In: Udo Rauchfleisch
Genre: Homosexualität allgemein
Verlag: Herder, Freiburg 1995
Format: Taschenbuch 192 Seiten
ISBN: 3-451043-49-1