Medienarchiv: Nadia Bolz-Weber

Nadia Bolz-Weber (* 22. April 1969) ist Autorin, lutherische Pfarrerin und öffentliche Theologin. Bis zum 8. Juli 2018 war sie Gründungspastorin von «House for All Sinners and Saints,» einer Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika in Denver, Colorado. Seit diesem Datum ist sie auch dreimaliger Bestseller der New York Times Memoirenschreiber.

Bolz-Weber ist bekannt für ihren ungewöhnlichen Ansatz, andere über ihre Kirche zu erreichen. Sie hat Werke in der Kirche geschaffen, die die Gelehrte und Schriftstellerin Diana Butler Bass als Teil einer „neuen Reformation“ betrachtet.

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„Nashville“ und „Denver“ im Vergleich

„Nashville“ geistert seit einer knappen Woche (Anfang September 2017) durch die (frommen Teile der) sozialen Medien: 150 Evangelikale haben dort eine in ihren Augen längst überfällige theologische Erklärung veröffentlicht: Gegen jegliche Sexualität jenseits der klassischen Ehe. Die Erklärung ist in eine Präambel und 14 Statements aufgeteilt, in denen jeweils eine Aussage bekräftigt und eine verneint … mehr lesen

Ist eine sexuelle Orientierung «heilbar»?

Auszug aus Prof. Dr. Udo Rauchfleischs Stellungnahme zur Broschüre von Wüstenstrom:

… Die uns heute vorliegenden humanwissenschaftlichen Forschungsergebnisse lassen erkennen, dass die sexuellen Orientierungen homosexueller wie heterosexueller
Art einerseits auf genetische Dispositionen beruhen und andererseits, von diesen Dispositionen ausgehend, sehr früh im Leben eine in ihrer Grundstruktur nicht veränderbare Ausformung erfahren. Gewiss sind im Verlauf des weiteren Lebens Änderungen des sexuellen Verhaltens möglich, vor allem wenn, wie in evangelikal – fundamentalistischen Kreisen, die Bezugsgruppe eines Menschen einen starken Druck auf ihn ausübt. Das Resultat solcher Beeinflussung von aussen ist aber höchstens eine Änderung des Sexualverhaltens, d.h. in diesem Fall der Wechsel von gleichgeschlechtlichen zu gegengeschlechtlichen Partnerinnen und Partnern.

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Gottesdienst zum Coming-out Day 2005

Begrüssung

(Lied: Lobe die Kraft…)

Gebet

Gott, wir kommen vor dich, so wie wir sind, mit unseren Ängsten und Hemmungen, mit unseren Sorgen und Kämpfen. Wir kommen vor dich als Einzelne, als Paar, als Gruppe, als Gemeinde. Wir sind Teil deiner Kirche, werden aber oft ausgegrenzt. Wir gehören zu deinem Volk, aber viele Menschen wollen nicht, dass wir dazu gehören. Wir sind deine Kinder, müssen aber oft erst Ja dazu sagen, wie du uns geschaffen hast. Wir sehnen uns nach Erlösung, wir warten auf Befreiung.

Wir hören den Zuspruch Gottes an sein Volk aus dem Buch Jesaja: «So spricht Gott, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

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Die Sünde hassen – den Sünder lieben?

Eine Predigt von Manuela Bünger.

Nach einem Text von Valeria Hinck (Zwischenraum)

Liebe Gemeinde,

vor einiger Zeit telefonierte ich mit einem etwas älteren Diakon; wir sprachen über verschiedene Probleme in der Christenheit, über den Einfluss des Zeitgeistes, über sich daraus ergebende seelsorgerliche Konflikte; am Schluss gab er mir dann den folgenden sicherlich gut gemeinten Rat mit auf den Weg: “Als Christ sollst die Sünde hassen, den Sünder aber lieben.”

“Die Sünde hassen – den Sünder lieben” Dieser Satz war mir nicht unbekannt. Ich habe ihn oft schon in unseren christlichen Kreisen, in unserer Gemeinde gehört, und ihn eigentlich bis zu diesem Gespräch – wohl eher unreflektiert – bejaht. Auf den ersten Blick scheint das Motto vom Hass auf die Sünde und von der Liebe zum Sünder ja eine geniale Kurzfassung der biblischen Botschaft vom heiligen und doch barmherzigen Gott zu sein. Für viele ist es sozusagen das Evangelium in einem Satz. Wann immer es darum geht, wie man sich als Christ gegenüber diversen Problemen und Personen verhalten soll, wird diese Formel zur Sprache gebracht. “Die Sünde hassen – den Sünder lieben”

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Spitzerstudie, Amsterdam-Studie, etc. – was steht dort wirklich (nicht)?

Kürzlich erklärte sich die Bundesleitung der Freien Evangelischen Gemeinden für ihren Verband erneut zum Thema Homosexualität: in der Gemeinde darf man allenfalls homosexuell sein, aber nicht homosexuell leben (idea-Spektrum-Meldung dazu: «Homosexuelle sollen umkehren». Unter anderem berief man sich dabei auf die «Ergebnisse der Humanwissenschaften». Zitat: «Die neue «Spitzer-Studie»…, an der 200 hoch motivierte Personen mit dem Wunsch nach Veränderung teilnahmen, zeigt: Vor der therapeutischen Begleitung sehnten sich 78% (Männer) bzw. 81% (Frauen) erotisch-sexuell nach einem Menschen gleichen Geschlechts, nach der Therapie waren dies nur noch 8% … bzw. 4%».[1]

Mal wieder wurde hier – teils sicher aus Unkenntnis, aber teils sicher auch bewußt trotz Kenntnis – ein wissenschaftliches Ergebnis völlig verdreht, daran anknüpfend aber ein Grundsatzpapier verfaßt, das wieder für Jahre den Homosexuellen in den FEG’s verwehrt, das zu leben, was sie sind: homosexuell und Christ. Von daher will ich hier noch einmal in Kürze auf die leidige Studiendiskussion eingehen. (Ausführliches zur Spitzer-Studie bereits in «Wie allwissend ist Wissenschaft im Namen des Allmächtigen?»)

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Destruktive Religion

Von Andreas Studer

Inhalt

Was ist «Destruktive Religion»?
Gesunder Widerstand gegen «Destruktive Religion»
Leiden an «Destruktiver Religion»
Ausgewählte Bereiche von «Destruktiver Religion»
Glaube wird stärker als die Erfahrung
Statik wird stärker als Beweglichkeit
Demütigung und Selbsterniedrigung
Ekklesiogene oder religiöse Neurose
Destruktive Gottesbilder
Sexualfeindlichkeit
Gehorsam und Autorität
Moralismus
Begriffserklärungen
Literaturhinweise
Nachwort
Woher wir diesen Text haben

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