Ihm glaube ich Gott

Über Jesus Jesus war – so Kurt Marti – ein Pessimist. Ein Mensch, der vom Zustand der Welt zutiefst getroffen und verletzt war. Deshalb sollte seine Botschaft unter keinen Umständen auf einen Optimismus hin frisiert werden. Aber wie Jesus dann begegnen? Marti selbst sah sich von Jesus herausgefordert und rückte ihn in den Fokus seines … mehr lesen

Was ist eine gute Religion?

Zwanzig Antworten Religion ist ideologieanfällig. Aber sie ist nicht dasselbe wie Ideologie. Sie muss nicht fundamentalistisch werden, sie kann es. Was ist eine «gute», was eine «schlechte» Religion? Dieser Frage gehen achtzehn Autoren nach, die sich seit längerer Zeit denkend – und teilweise auch ganz praktisch – mit religiösem Glauben beschäftigen. Die Religionen haben uns in … mehr lesen

Ist Homosexualität Sünde?

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Nein, Homosexualität, auch gelebte Homosexualität, ist keine Sünde.

Zunächst muss der Begriff geklärt werden. In der Theologie unterscheidet man zwischen Sünden im Plural – die vielen kleinen Übertretungen der Gebote – und der Sünde im Singular. Sie wird als Zustand der Gottesferne definiert: Sünde als Entfremdung von Gott. Sünde als Verweigerung der Liebe. (Handbuch der christlichen Ethik III, S. 139, Herder 1993) Da in unserem Zusammenhang von der Sünde im Singular die Rede ist, lautet die Frage: Befindet sich ein homosexuell lebender Mensch im Zustand der Gottesferne?

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Maria: Mein Sohn

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I

Irgendwann bist du mir entglitten. So wie deine Brüder auch, als sie grösser wurden, sich zu den Männern hielten. Und doch anders. Eigentlich hast du mir nie gehört. Hast dich immer verwahrt, von Kindesbeinen an. Hast fremd geguckt, geschwiegen, hast die Tür hinter dir zuschlagen lassen, bist fortgegangen, in die Schlucht, ins Gebirge, fort von uns und hast mit der Stille gesprochen. Wie selten bist du zur Arbeit bereit gewesen, wie selten sassest du mit den Geschwistern im Haus. Immer bist du deiner Wege gegangen. Hast andere Menschen gesucht. Du hast sie gefunden, hast dich unterweisen lassen, hast ihnen zu Füssen gesessen, nein, von uns wolltest du nichts. Oder wenig. Essen zwar und dein Lager, als du klein warst an meiner Seite, später bei Jakobus. Dem Vater bist du ausgewichen, er wollte ja etwas von dir. Offenbar etwas, was du nicht wolltest.

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Stellungnahme zum Thema „Ehe und Adoption für gleichgeschlechtliche Paare“

Wir erhielten diese E-Mail am 26.8.2015 Sehr geehrte Damen und Herren Das Thema „Homosexualität, Ehe und Familie“ schlägt derzeit hohe Wellen in Medien und Gesellschaft. Nicht selten sind es Stimmen aus christlichen Kreisen, die sich zurückhaltend oder gar kritisch zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen und der damit verbundenen Frage der Eheschliessung und Adoption äussern. Wir möchten an … mehr lesen

Bibel sagt NICHTS zu Homosexualität

Über Homosexualität sagt die Bibel schlichtweg nichts, auch wenn es in der Tat einige Stellen im AT und NT gibt, die homosexuelles Verhalten thematisieren und jeweils sehr negativ bewerten. Was dort geschildert wird, hat mit Homosexualität als grundlegender sexueller Orientierung jedoch nichts zu tun. Der Zusammenhang ist immer ein ganz anderer. Es gibt keinen Text … mehr lesen

Homosexualität und Bibel

Vortrag: von Bruder Nikolaj Bromberg, 2003-01-19
Gde.-Seelsorgedienst – Wittlich.

Liebe Brüder und Schwestern,
vielen Dank, dass Sie mich eingeladen haben,

vor kurzem bin ich auf ein Thema gestossen: «Homosexualität». Dabei habe ich festgestellt, dass es offenbar immer wieder zu – meiner Ansicht nach recht fruchtlosen, Diskussionen über die Auslegung der Bibel in Bezug auf HS kommt, wobei sich evangelikal angehauchte Christen bemühen, sich möglichst den Anstrich der «Bibeltreue» zu geben, wenn sie HS ethisch ablehnen. Um weiteren Wortschlachten ein bisschen den «Wind aus den Segeln» zu nehmen, gestatten Sie mir als Christlicher Seelsorger bitte ein paar Ausführungen, die ich als theoretische Folie verstanden wissen möchte, die jeder nutzen kann, der oder die weiterhin über die Frage nach der Bewertung der HS in der Bibel diskutieren möchten. Ich glaube aber, dass sich mit meinem heutigen Beitrag eigentlich «theologisch-betrachtet», jede weitere Diskussion erübrigt. Für die etwas umfangreichen Ausführungen entschuldige ich mich bei Ihnen allen im Voraus:

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Der besessene Gerasener

Siehe da, ich mache alle Dinge neu

John J. McNeill zu Offenbarung 24,5

Vortrag vom 19. September 2000, im Rahmen eines Workshops des Instituts für Friedens- und Bewusstseinsbildung in Basel

Es ist dies eine wunderbare Zeit gewesen, lebendig und schwul und Christ zu sein. So wie Jacques Perrot – ein führender Mann in der Schwulen Christlichen Befreiungsbewegung «David und Jonathan» in den frankophonen Teilen der Welt – von dieser neuen Ära spricht als einem speziellen Augenblick in der Geschichte, «einer Offenbarung des langsamen Entstehens einer positiven homosexuellen Identität aus dem Herzen der Welt heraus.» Nach so vielen Jahren der Zurückweisung, Zerstörung und Einschüchterung hat ein Wind von Freiheit zu wehen begonnen.

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Wiederholt sich die Geschichte?

Der US-anglikanische Bischof John Shelby Spong zum Thema Homophobie

«Diejenigen, die nicht aus der Geschichte lernen, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen.» Diese Worte des Philosophen George Santayana sind erschreckend wahr.

Kürzlich habe ich wieder mal betrachtet, was mit den Juden im christlichen Europa in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts geschah und verglich es mit dem, was meiner Ansicht nach heutzutage den Homosexuellen in den Vereinigten Staaten widerfährt. Die Ähnlichkeiten sind sowohl erschreckend als auch furchterregend. Damit wir uns nicht als schuldig erweisen, nicht aus der Geschichte gelernt zu haben, erlauben Sie mir, diesen antisemitischen Horror des letzten Jahrhunderts zum Zweck des Vergleichs zu rekapitulieren.

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Gott ist eine Frau- und sie wird älter

von Margot Moers Wenig

Wer oder was aber ist Gott? Wo sollen wir Gottes Gegenwart suchen? Unsere Weisen und Philosophen sind sich keineswegs einig in ihren Aussagen. Aber darin stimmen sie überein: Wer oder was Gott wirklich ist, ist letztlich nicht zu ergründen. Gott ist der Verborgene (El Mistateyr), der sein Antlitz verhüllt (Eyn Sof) – unerkennbar, unergründbar, unbeschreibbar.

Und doch wagen eben diese Weisen den Versuch, die Gotteserfahrung unseres Volkes in Bilder zu fassen, die wir kennen und verstehen können. Die Kabbalisten gingen sogar soweit, Gottes Gestalt darzustellen: als den Menschen des Ursprungs (Adam Kadmon). Alle Eigenschaften Gottes wurden mit einem bestimmten Teil Seines Körpers in Zusammenhang gebracht: Kopf, Arme, Beine, Leib, sogar männliche Genitalien.

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