von Gunter Schmidt
David Gold ist schwul und hat eine nette Familie – liberal, gehobene Mittelschicht, jüdisch – in New York. Mutter, Vater, seine Schwester Suzanne, auch deren Mann Rob akzeptieren seine Homosexualität. Die Toleranz ist so solide, dass sie David schon einmal sagen können, was ihnen bei Schwulen auf die Nerven geht, aber auch so heikel, dass sie Davids Freund Stephen bei Familienfeiern nicht sonderlich vermissen.
Als Suzanne schwanger wird, lässt sie sich pränatal nach neuesten Methoden screenen. Die Untersuchung ergibt mit neunzigprozentiger Sicherheit, dass der männliche Fetus einmal schwul wird. «Er wird wie David», sagt Rob zu Suzanne, «er wird wie du», sagt die Mutter zu David. Mit stillschweigender Billigung von Ehemann, Mutter und Vater treibt Suzanne das Kind ab. Ein verzweifelter Appell Davids konnte sie nicht mehr umstimmen. Der schwule Sohn trennt sich am Ende von seiner Familie.
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